Lieber Leser, liebe Leserin
Als Kind habe ich meine Wochenenden auf einem wunderschönen Fleckchen Erde in der namibischen Dornbuschsavanne verbracht. Der Busch ist für mich viel mehr als eine Landschaftsform: Er vermittelt ein Gefühl, eine Verbindung zu diesem Land, die tief in meiner Seele verwurzelt ist. Ich kann mich immer noch daran erinnern, wie es sich anfühlte, wenn sich ein Schwarzdorn an mir festhakte, oder an die Wärme des roten Sandes zwischen meinen Zehen. Und wie sie plötzlich dastand: eine Kudu-Kuh mit ihren prächtigen runden Ohren und den faszinierenden Augen mit langen Wimpern. Durch das Dickicht schaute sie mich an. Im Nu war sie wieder verschwunden, sprang mit ihrer Familie davon und verschwand in der Wildnis. Alles, was blieb, war das leise Gurren einer Brillentaube, die in einem nahen Noni-Baum saß. Diese Wildnis, ihre Geborgenheit, ist so vielen von uns vertraut. Für alle von uns, die in der namibischen Jagdindustrie tätig sind, ist der Busch nicht irgendein Ort. Er ist ein Zuhause. Und was vielen nicht bewusst ist: die Jäger sind die passioniertesten und engagiertesten Hüter von diesem Zuhause.
Wenn sich die Welt, insbesondere die globalen Medien, doch nur die Zeit nehmen würden, die Wahrheit über Jagd und Naturschutz zu verstehen und anzunehmen. Dann würden sie die unverzichtbare Rolle erkennen, die das Jagdgewerbe in einem Land wie Namibia spielt. Sie würden den enormen Wert erkennen, den die Jagd nicht nur in sozioökonomischer Hinsicht, sondern auch im Hinblick auf den Naturschutz hat. Arbeitsplätze, Lebensunterhalt, Nahrung. Fundamentale Menschlichkeit als Teil der Natur, nicht getrennt von ihr.
In dieser Ausgabe von Huntinamibia wollen wir erneut Aufschluss darüber geben, weshalb die Jagd wichtig ist. Mit leidenschaftlichen und poetischen Geschichten über Traditionen und persönlichen Einsatz wollen wir die Bedeutung der Jagd für das Management von Wildtierbeständen, die Förderung von Gemeinschaftsinteressen und die Verbesserung der Lebensbedingungen indigener Völker aufzeigen. Wir befassen uns mit der Bedeutung von Land in Privatbesitz, denn es spielt eine zentrale Rolle bei der Erhaltung unserer weiten Landschaften und der ausgeprägten Artenvielfalt.
Fakten sind hartnäckig. Sie lügen nicht. Und es ermutigt mich, dass die Jägerschaft ungeachtet der globalen Falschberichte nicht klein beigeben wird. Wir, die Naturschützer, werden weiterhin durch die namibische Wildnis streifen, mit Schwarzdorn an der Kleidung und rotem Sand zwischen den Zehen, und wir werden mit Stolz neben den unglaublichen Arten stehen, die dieses Land mit uns teilen. Es ist unsere Lebensaufgabe, unsere Heimat zu schützen, unsere Traditionen zu bewahren und einen Beitrag zur Zukunft dieses Planeten zu leisten.
In dieser Ausgabe finden Sie wundervolle Geschichten über die Aufregung, das Staunen und die Freude, die mit einer erfolgreichen Jagd einhergehen. Und darüber, wie sich solcher Erfolg auf die Welt um sie herum auswirkt. Danene nimmt uns mit auf einen spannenden Treck durch den dichten Busch auf der Suche nach einer Beute mit Hörnern. Kai-Uwe begibt sich auf eine letzte Jagd in einem einst ganz besonderen Konzessionsgebiet – sein Bericht wird Ihnen das Herz brechen und Ihre Leidenschaft für wilde Orte neu entfachen. Da sind Geschichten über die Jagd auf einigen der großen privaten Farmen, die entscheidende Puzzlestücke der gesamten unter Schutz stehenden Fläche Namibias sind. Über Gemeinschaften, die für ihre Rechte kämpfen.
Während Sie diese Huntinamibia lesen, möchte ich Sie wissen lassen, wie sehr wir Ihre Unterstützung schätzen. Indem Sie sich Zeit nehmen für diese Geschichten, auf die es ankommt, werden Sie zu einem wichtigen Teil unserer Gemeinschaft – einer Gemeinschaft, die sich für den Erhalt der Wildnis einsetzt. Ihr Beitrag zum Erhalt unseres natürlichen Erbes ist von unschätzbarem Wert.
Lassen Sie uns also den Geist der Jagd annehmen, nicht als „grausamen Sport“, sondern als eine treibende Kraft für den Schutz und die Nachhaltigkeit unserer geliebten namibischen Wildnis. Mögen die Geschichten, die Sie auf diesen Seiten finden, ein Gefühl der Ehrfurcht vor den bemerkenswerten Kreaturen hervorrufen, die in diesem Land zuhause sind.
Waidmannsheil,
Elzanne McCulloch, Chefredakteurin