Schweiß und Sterne

von Jackson Engel

Mehrere Minuten ging ich um den gefallenen alten Krieger herum und betrachtete die Narben und Merkmale, die von einem 14 Jahre dauernden rauen Leben im entlegensten Winkel des nördlichen Sambesi-Deltas von Mosambik erzählten. Von den auffälligen Schlingenspuren an seinem Träger und am rechten Hinterlauf bis hin zu den kleinsten Zeckenbissen – jeder Makel auf der wettergegerbten Haut des Bullen vermittelte einen Einblick in das, was er seit dem Tag seiner Geburt ertragen hatte – damals, als ich erst elf Jahre alt war. So sehr ich mir auch wünschte, jede Episode seines wilden Lebens zu kennen, blieben mir doch nur Fantasie und Spekulation. Die ungewissen Details eines Kampfes, der so gewaltig war, dass sein linkes Horn entzwei brach, werden für immer ein Rätsel bleiben.

Als ich meine immer noch zitternde Hand über die blanken Hornbasen legte und die Fingerspitzen jede Ritze und Vertiefung ertasteten, drang langsam die bedeutungsschwere Tatsache in mein Bewusstsein, dass ich gerade einen alten Bullen dieses Kalibers erlegt hatte. Es war die Krönung eines Lebenstraums. Ich dachte an meine Kindheit zurück und während mir Tränen in die Augen stiegen stellte ich mir vor, was mein Ich als kleiner Junge wohl empfunden hätte, wenn er jetzt neben einem Bullen dieser Qualität knien würde. Ich denke, der kleine Jackson wäre stolz gewesen. Sehr stolz.

Diese besondere Jagd hatte zwar erst vor einigen Tagen begonnen, aber der Weg dorthin fing eigentlich schon vor mehr als zwanzig Jahren an, als ich das erste Mal mit meinen Eltern auf Safari war. Ich erinnere mich, wie ich später, als mein Interesse an der Jagd weiter zunahm, mit meinem Vater afrikanische Jagdfilme anschaute und Geschichten über seine abenteuerlichen Büffeljagden hörte. Das alles war Inspiration für meinen Wunsch, mich eines Tages selbst auf gefährliches Wild zu spezialisieren. Ich werde nie den bewegendsten aller Filme vergessen – In the Blood – der mehr als alle anderen meine Sehnsucht nach der Büffeljagd entfachte. Diese epische Geschichte einer damals modernen Safari Mitte der 1980er Jahre, die an eine historische Ostafrika-Safari von Präsident Theodore Roosevelt im Jahr 1909 anknüpfte, legte eine glühende Kohle in mein Jägerherz. Diese Glut ist nie erloschen.

Da ich in Afrika aufgewachsen bin, war es etwas leichter, meinen Traum zu verwirklichen. Ich lebte ihn stellvertretend, indem ich Freunde und Familie auf zahlreichen Jagden auf gefährliches Wild begleitete. So verbrachte ich mehrere Jahre sozusagen als Lehrling bei Büffel-, Nilpferd- und Krokodiljagden unter einem bekannten Berufsjäger in Namibia – dem Land meiner Kindheit und Jugend, das für immer meine Heimat ist. Ich sammelte recht viel Erfahrung mit gefährlichem Wild, doch die Tatsache, dass ich mit einem Büffel im Visier nie selbst den Abzug betätigt hatte, ließ stets eine nagende Lücke in meiner Jägerseele zurück. Nach mehr als zwei Jahrzehnten der Jagd überall im südlichen Afrika, hatte ich jetzt endlich die Gelegenheit, diese Lücke zu schließen.

Im August 2024 brach ich zu einer Reise nach Mosambik auf. Dort hatte meine Familie gerade das Jagdgebiet Mahimba erworben. Ich war erfüllt von einer gewaltigen Vorfreude, die ich auf früheren Safaris so nicht empfunden hatte. Alles an dieser Jagd würde von Anfang bis Ende etwas Besonderes sein. Ich würde das Camp mit meinem guten Freund Everett Headley teilen. Mein „großer Bruder“, Berufsjäger Kyne Edwards, würde die Jagd führen, und filmen sollte sie dessen jüngerer Bruder Kolby, der für mich – wie Kyne – wie ein eigener Bruder ist. Vor allem aber würde mein Vater, mein liebster Jagdbegleiter, an meiner Seite sein. Eine bessere Gesellschaft hätte ich mir für dieses bedeutsame Erlebnis nicht wünschen können.

Die erste Woche dieser Safari bescherte uns ihre eigenen aufregenden Geschehnisse. Everett und ich erlegten riesige Krokodile am wunderschönen Mucarau. Dieser Fluss bildet die nördliche Grenze von Mahimba. Dann kam Everetts Kapbüffel-Jagd: ein adrenalingeladenes Abenteuer mit einigen Momenten, die schon an die Grenze des erträglichen Nervenkitzels stießen – und schließlich mit einem prachtvollen Bullen endeten, der in einem unvorstellbar dichten Dickicht erlegt wurde.

Am neunten Tag der Safari wachte ich durch das sanfte Prasseln des Regens auf dem Wellblechdach meines Bungalows auf. Während ich noch in der Dunkelheit des frühen Morgens dalag, breitete sich ein Grinsen auf meinem Gesicht aus, und in meinem Magen ballte sich die Aufregung zusammen. Heute würde ein weiterer „Büffeltag“ sein, und der Regen half dabei, frische Spuren zu finden. Vorsichtig kroch ich unter dem Moskitonetz hervor. Meine Beine und mein Rücken protestierten heftig und schmerzhaft gegen die Strapazen der ausgedehnten Büffel-Pirsch in der drückenden Hitze am Tag zuvor – ganz zu schweigen von der schier endlosen Plackerei, den Kadaver von Everetts Büffel in unzähligen Stücken durch dicken Schlamm und verfilzte Ufervegetation zu schleppen.

Am Frühstückstisch hielt Kyne inne und sagte zu mir gewandt: „Stell dir nur vor, Jack, dein Bulle ist genau jetzt irgendwo da draußen. Er schreitet mit diesem stolzen Gebaren herum, das nur reife Bullen an sich haben, und das macht er schon seit Jahren, Tag für Tag. Allerdings habe ich das Gefühl, dass heute sein letzter Tag sein könnte.“ Ich schmunzelte über seinen Optimismus, und irgendetwas in mir fand ebenfalls, dass es tatsächlich „unser“ Tag sein könnte. Während ich meinen Kaffee trank, dachte ich über das Bild nach, das Kyne beschrieben hatte. Ich stellte mir meinen Traumbullen vor – uralt, mit blanken Hornbasen und einem kahlen Gesicht. Irgendwo da draußen zog er langsam durch das Gras, gar nicht so weit entfernt von hier. Ich ahnte nicht, dass der Büffel meiner Fantasie genau der sein würde, den ich schließlich erlegte.

Immer noch fiel leichter Nieselregen, als wir den Land Cruiser beluden und uns auf den Weg machten, um frische Spuren zu suchen. Ich stand auf der Ladefläche, und während wir uns durch die nasse Landschaft schlängelten, sagte ich zu unserem Fährtensucher João, dass ich das Gefühl hätte, heute sei ein „Büffeltag“. Mit einem schelmischen Grinsen tippte er auf eine imaginäre Uhr an seinem Handgelenk und sagte mehrfach „8 Uhr“.

Und tatsächlich: um 7 Uhr 55 stießen wir auf die erste Spur! João sprang vom Fahrzeug, um sie zu untersuchen. Es waren die Spuren eines einzelnen reifen Bullen – genau das, was ich wollte – aber sie waren vom Regen überlagert und daher nicht frisch genug, um ihnen weiter zu folgen.

Wir setzten unseren Weg fort und fanden eine Stunde später eine weitere Spur eines einzelnen Dagga Boy. Sie war zwar etwas frischer und wäre normalerweise eine Pirsch wert gewesen, aber sie führte in das mächtige Dickicht, das uns schon allzu gut bekannt war. In diesem undurchdringlichen Dschungel hatten wir tags zuvor mehrere zermürbende Stunden lang eine Herde von sicherlich hundert Büffeln verfolgt. Zweimal waren sie keine 200 Meter entfernt, aber wir konnten keinen einzigen Blick erhaschen. Nur ihr typischer Geruch und gelegentliches Grunzen verrieten ihre Anwesenheit, und schließlich die donnernden Hufe, als die aufgeschreckte Herde ganz in der Nähe durch den Busch brach. Einen Einzelgänger in diesem Dickicht aufzuspüren wäre nahezu unmöglich. Dennoch wollten wir es versuchten und folgten den Spuren fast zwei Stunden lang. Da war dann völlig klar, dass er sich in der Tat tief in dieses höllische Dickicht zurückgezogen hatte. Mit einem vertrauten Stich der Enttäuschung kehrten wir zum Cruiser zurück.

Da die Spuren des Morgens gegen Mittag nicht mehr brauchbar waren, beschlossen wir, die Taktik zu ändern und fuhren in einer großen ermüdenden Schleife zu einer weiten baumlosen Fläche, die wir „Büffel-Pfanne“ getauft hatten. Dort gab es mehrere kleine Wasserstellen und nach den Brandrodungen, die unser Team früher in der Saison durchgeführt hatten, sprießte frisches Gras. Da Büffel jedoch selten mitten am Tag in offenem Gelände zu finden sind, waren unsere Erwartungen entsprechend gering.

Aus der Ferne wirkte die Ebene auf den ersten Blick leer. Aber die nordwestliche Ecke war von Lala und Borassus Palmen verdeckt. Das musste untersucht werden. Wir näherten uns langsam und strengten uns an, durch die dicken Palmwedel hindurch zu erkennen, was sich auf der anderen Seite befand. Plötzlich wurde das „visuelle Schweigen“ von einem auffliegenden Madenhacker durchbrochen, gefolgt vom Gewedel schwarzer Schwänze. „Büffel!“, krächzte ich im Flüsterton.

Und tatsächlich graste zweihundert Meter entfernt eine Herde von etwa fünfzig Büffeln. Es war zwar nicht der einsame Dagga Boy oder die Junggesellengruppe, auf die ich gehofft hatte, aber wir wussten, dass sich die alten Bullen zu dieser Jahreszeit oft zeitweilig unter die größeren Herden mischen. Es war also immer noch möglich, dass einer der alten Jungs zwischen den Kühen und den jungen Bullen stand.

Ein fieberhaftes Anpirschen begann. Wir hatten keinerlei Deckung, der Wind war ungünstig und die Herde entfernte sich methodisch von uns. Staub und Asche brannten in meinen Augen als wir wie Wahnsinnige bäuchlings auf Händen und Knien über die vom Feuer versengte Pfanne robbten. Die schwarze Erde verbrannte meine Hände und reflektierte die ohnehin schon intensive Hitze, die von oben auf uns niederbrannte. Adrenalin begann durch meinen Körper zu rauschen. Mir war unwohl im Magen, aber doch empfand ich diese Pirsch als eine der großartigsten in meinem Leben.

Schließlich trennte uns nur noch ein kleiner Schilfbestand von der Büffelherde. Etwa alle dreißig Meter hielt Kyne inne, reckte den Kopf hoch und schaute, wo die Herde war. Dann kroch er im Affentempo weiter. Als wir das Schilf endlich erreicht hatten, stellte Kyne die Schießstöcke auf. Langsam richteten wir uns auf und gingen in Position. Doch anstelle eines einzelnen Bullen, der – wie ich es mir so oft ausgemalt hatte – vor mir stand, sah ich ein chaotisches Meer von schwarzen Leibern.

Der wogende, große Büffelklumpen wirkte wie eine homogene Masse, hier und da unterbrochen von einem Bullenkopf, der plötzlich über dem Rücken der Kühe auftauchte. Jedes Mal wiesen Kyne und ich einander auf ihn hin, nur um enttäuscht festzustellen, dass er noch zu jung war. Minuten vergingen. Ich schaute so angestrengt durch mein Zielfernrohr, dass mir übel wurde. In der Hoffnung, einen Blick auf ein geeignetes Tier zu erhaschen, das ich noch nicht gesehen hatte, schwenkte ich nach links und nach rechts. Dann hob ich den Kopf und begann, die Herde mit bloßem Auge abzusuchen. Ich beschloss, dass es der letzte Versuch sein sollte, bevor ich mich geschlagen gab.

Langsam musterte ich jeden einzelnen Bullen in meinem Blickfeld. Ich hatte fast das andere Ende der Herde erreicht, als sich die schwarze Masse aus Tieren teilte. Eine Lücke entstand… und durch glücklichen Zufall stand dort wie eingerahmt ein einzelner Büffel, der hinter dem Chaos der Herde verweilte. Die geisterhafte Gestalt hob sich als Silhouette in einer dichten Staubwolke ab. Das silbrige Gesicht und die blanken Hornbasen glänzten in einer Fata Morgana der Mittagshitze. Ich wusste sofort, dass ich meinen Bullen vor mir hatte. „Da hinten in der Herde ist ein uralter Dagga Boy! Definitiv abschussreif“, sagte ich aufgeregt. Bis ich beschrieben hatte, wo genau der Bulle stand, hatte ihn das Meer aus Tieren wieder verschluckt – er war verschwunden, bevor Kyne ihn ausmachen konnte. Ich hielt mein Fadenkreuz auf diese Stelle gerichtet und wartete verzweifelt auf eine weitere Lücke, während vor meinem geistigen Auge immer wieder ein weißes, kahl werdendes Gesicht erschien, und etwas, das wie ein abgebrochenes Horn aussah.

Endlich tauchte hinter einigen Kühen ein vom Wetter gegerbtes, haarloses Hinterteil auf. Auch ohne den Kopf zu sehen, wusste ich, dass er es war. Kyne hatte ihn ebenfalls gesichtet, und nun warteten wir in nervöser Anspannung darauf, dass sich die Kuh vor ihm weiter bewegte. Mein Daumen lag auf der Sicherung, Kyne musste nur noch grünes Licht geben. Schließlich machte die Kuh einen Schritt nach vorn, und ich hatte freie Sicht auf den Bullen. Er stand breitseits. „Das ist ein verdammt guter Bulle, Jack“, sagte Kyne, „nimm ihn auf der Schulter“.

Ohne zu zögern fixierte ich das Fadenkreuz so gut es ging und konzentrierte mich auf den Rythmus meiner ausatmenden Lunge. Der Schuss durchbrach die Stille, gefolgt vom fleischigen thwaap der Kugel, die in die muskulöse Schulter des Büffels drang. Die Herde stob davon, und der Bulle verschwand sofort in ihrer Staubwolke. Doch ich wusste, dass er erledigt war.

Wenige Sekunden später taumelte er, weit hinter der sich entfernenden Herde, durch die Asche. Zwei rasche Sicherheitsschüsse, und der stattliche alte Kämpe brach zusammen. Alles, woran ich mich danach erinnere, war eine Hand auf meinem Rücken und die vertraute Stimme meines Vaters: „Du hast gerade deinen ersten Büffel erlegt, Jackson“, sagte er. Und dann das Schulterklopfen und die ungestümen Umarmungen der anderen.

Wir traten an den gefallenen Büffel heran. Ich war überwältigt. Aus traditioneller Trophäenperspektive war er weniger als mittelmäßig und hätte selbst mit zwei intakten Hörnern in keinem Rekordbuch eine Chance gehabt. Und doch war dieser alte Krieger mehr, als ich je erhofft hatte, und genau das, wovon ich geträumt hatte. Auf seinen blanken Hornbasen spiegelte sich der klare Himmel von Mosambik, die verbleibende Hälfte seines abgebrochenen linken Horns hatte sich zu einem runden Stumpf abgenutzt. Das graue, gealterte Gesicht sprach von einem langen, erfüllten Leben in einer Gegend, die heute einer meiner Lieblingsplätze in ganz Afrika ist. Dann bemerkte ich die Narbe von einer alten Schlingenwunde an seinem Knöchel und eine weitere an seiner Kehle. Diese Narben waren ernüchternd und empörend, denn sie waren sichtbare Zeichen des Kampfes gegen die Wilderei in unserer Gegend, aber sie unterstrichen auch die Überlebensgeschichte des Bullen. Mein Vater und Kyne waren von seiner Erhabenheit ebenso beeindruckt wie ich. Kyne fand, ich sei das „größte Glücksschwein der Welt“.

Dad und Kyne rieten mir, in stiller Besinnung noch ein wenig da zu sitzen, bevor wir mit dem Fotografieren und dem langwierigen Prozess des Häutens begannen. Während ich also neben meinem runzligen alten nyati saß und sanft seine Seite streichelte, verfiel ich in ehrfürchtige Betrachtungen. Für viele ist die Jagd auf ältere Tiere lediglich ein Mittel, um die Jagd als vorteilhaft für den Naturschutz zu rechtfertigen. Zwar wird der Naturschutz immer ausschlaggebend für meinen Wunsch sein, ältere Tiere zu jagen, aber da ist auch eine nicht greifbare Belohnung, die sich nicht so leicht in Worte fassen lässt. Ich glaube, dass alles Alte eine Seele hat, die der Mensch spüren kann – wie beispielsweise bei alten Gewehren oder antiken Möbeln. Ja, die Abnutzung und die einzigartigen sichtbaren Merkmale erzählen eine substanziellere Geschichte als jüngere Gegenstände, und vor allem ist es eine subtilere Geschichte, die über den bloßen Anblick hinausgeht. Die Jagd auf einen alten Büffel wie diesen ist für mich nicht anders. Seine Kampfspuren und sein gealtertes Aussehen erzählen Dutzende von Geschichten, aber die unerzählten Geschichten eines langlebigen Geistes bewirken eine bleibende Nüchternheit, die schwer auf dem anspruchsvollen Jäger lastet.

Nach meiner stillen Besinnung widmeten wir uns den anderen Ritualen, die bei einer Jagd dieser Art üblich sind: scheinbar endloses Fotografieren, wiederholtes Erzählen der Jagd-Details und schließlich das Konservieren der Trophäe und das Zerlegen des großartigen Tieres. Kyne hatte den Cruiser bereits von dem Platz geholt, wo er vor Stunden geparkt worden war. Jetzt drehte er den Zündschlüssel um… das leise Klicken war geradezu ohrenbetäubend. Die Batterie war leer, und wegen der Bodenbeschaffenheit war es nicht möglich, das Fahrzeug anzuschieben. Wir saßen mitten im Nirgendwo fest und es würde lange dauern, bis Hilfe aus dem Camp kam – ein perfektes Finale für eine ohnehin schon unvergessliche Saga. Als die Sonne stetig über den westlichen Horizont glitt, wurde ein Feuer angezündet. Wir waren hungrig.

Die Dämmerung wich rasch der Dunkelheit, und ich saß da, hörte auf das Knistern des Feuers unter dem sternenklaren Himmel und betrachtete die Hörner meines Bullen, die im flackernden Licht der Flammen glänzten. Der Duft von frischem Büffelfleisch, das über dem offenen Feuer brutzelte, weckte meine tiefsten Jägerinstinkte. Rund 175 Jahre zuvor war der große schottische Entdecker David Livingstone durch das heutige Mahimba gezogen und hatte sich irgendwann vermutlich an einem ähnlichen Ort unter denselben zeitlosen Sternen wiedergefunden. Ein Tag wie dieser vermittelt ein Gefühl, das man nicht unterdrücken kann. Aber man kann es nur spüren, wenn man es lebt und dann in der Erinnerung wieder und wieder durchlebt. Ich bin diesem alten DaggaBoy ewig dankbar, dass er mich an dieses besondere Fleckchen Erde gelockt und mich zu einem der größten Abenteuer eingeladen hat, die ein Mensch erleben kann.

Dieser Artikel wurde erstmals in der 2026 Deutsch-Ausgabe von HUNTiNAMIBIA veröffentlicht.

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