Es gibt zahlreiche Geschichten über die großen Springbockwanderungen (oder Trecks), die gegen Ende des 19. Jahrhunderts im einstigen Freistaat in Südafrika und in der Karoo stattgefunden haben. Tausende von Springböcken waren unterwegs und bildeten Herden von mehreren Kilometern Breite. Farmer und Jäger jener Zeit berichteten, dass sie ihren Pferden die Sporen gaben, um den Massen von „Treckböcken“ auszuweichen. In Lawrence Greens Buch Karoo wird eine Begebenheit geschildert, wie der Karoo-Farmer Gert van der Merwe mit Hilfe seiner Hirten und eines Khoi-Wagenführers seine Schafe und Rinder von einer Weidefläche zur nächsten trieb. „Die Treckböcke sind unterwegs, und wir werden zu Tode getrampelt, wenn wir im Flussbett bleiben“, warnte der Wagenführer, als in der Ferne nur eine Staubwolke zu sehen war. Sofort begannen sie, Dornenzäune um den Wagen und die Zugochsen zu errichten. Gert berichtete, die Staubwolke sei so dicht gewesen, dass man kaum atmen konnte. Seine Frau deckte die Kinder verzweifelt mit Decken zu, um sie vor dem Ersticken zu bewahren. Es dauerte etwa eine Stunde, bis der Großteil der Herde vorbeigezogen war. Danach waren Nachzügler und verletzte Tiere noch eine ganze Zeitlang bemüht, aufzuschließen. Erosionsrinnen im Veld füllten sich mit toten Springböcken.