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Namibias goldene Stunde

Foto ©Paul van Schalkwyk

I n der 2012 Ausgabe von HuntiNamibia haben wir unter der Überschrift „Namibia – Land der Kontraste und des endlosen Horizontes“ von den außergewöhnlichen Regenzeiten der Jahre 2006, 2008 und 2011 berichtet und darauf hingewiesen, dass Namibia-Besucher 2012 von den reichen Wildbeständen der guten Regenjahre pro tieren würden. Namibia ist jedoch ein arides Land und die Dürre gehört bei uns zur Natur wie der Schnee zum nördlichen Winter. 2016 war ein „schlechtes“ Regenjahr. Doch gerade in den weniger ergiebigen Regenjahren o enbart sich die Natur dem, der das Nicht-Alltägliche liebt, in besonderer Großartigkeit. Eines der eindrucksvollsten Erlebnisse in Namibia ist die geheimnisvolle Stimmung an einer Wasserstelle in der Wüste bei Einbruch der Dunkelheit. Dann heben sich die Silhouetten taubengroßer Vögel am Abendhimmel ab, die von allen Seiten in pfeilschnellem Flug zur Abendtränke heraneilen und nahe am Wasser auf dem baren Wüstenboden landen. Ringsum ist die Luft vom tausendfachen glucksenden Ruf der Nacht ughühner erfüllt, und aus der Ferne hallt das wehmütige Heulen eines Schakals herüber. Nie ist dieses Schauspiel so eindrucksvoll wie in den Dürrejahren.
Nie erscheint der Oryx, das Symbol des namibischen Wildes, großartiger als in der Trockenzeit, nie der Kudu majestätischer und das Dik-Dik wunderbarer als gerade dann, wenn sie sich in ihrer ganzen Schönheit von einer lebensfeindlichen, dornig-heißen Umgebung abheben. Namibia-Besucher werden unser Land in diesem Jahr in seiner typischen, ureigenen Art erleben und seine Menschen trotz aller Unbill der Natur in ihrer vielgerühmten Gastfreundschaft und Gelassenheit. Die nachhaltige Bejagung und die jahrelange wirkungsvolle Hege gewährleisten gute Wildbestände, auch wenn die nächste Regenzeit wider Erwarten erneut dürftig ausfallen sollte.

„ 2016 war ein ‚schlechtes’ Regenjahr. Doch gerade in den weniger ergiebigen Regenjahren offenbart sich die Natur dem, der das Nicht-Alltägliche liebt, in besonderer Großartigkeit. „

Dieser Artikel wurde erstmals in der 2017 Deutsch-Ausgabe von HUNTiNAMIBIA veröffentlicht.