Kai-Uwe Denker – Vorsitzender NAPHAs 2016
August 24, 2017
Janneman Brand – Vorsitzender NAPHAs 2013
August 25, 2017

Kai-Uwe Denker – Vorsitzender NAPHAs 2017

W ie für viele andere um die Natur bemühte Institutionen war das Jahr 2016 auch für die NAPHA von mancher Turbulenz geprägt. Die Vorbereitung auf den IUCN World Conservation Congress sowie die CITES Conference of Parties und die Bemühungen mancher Gruppierungen, die Jagdausübung zu verunglimpfen, warfen lange Schatten voraus. Unter dem Strich kann festgestellt werden, dass weite Teile der unbeteiligten Öffentlichkeit und nahezu alle verantwortlichen Institutionen nicht umhinkonnten, die Wichtigkeit einer nachhaltigen und ethisch vertretbaren, regulierten Jagdausübung für den Erhalt natürlicher Lebensräume anzuerkennen.

Dabei hat das gut funktionierende Naturschutzmodell Namibias eine tragende Rolle gespielt. Das macht uns stolz, aber es bereitet uns auch ein wenig Sorge. Leicht kann ständiges Lob dazu führen, dass man nachlässig wird und kleine Unzulänglichkeiten übersieht. Daher möchten wir an dieser Stelle die Botschaft vom vergangenen Jahr in etwas veränderter Form wiederholen: verantwortungsvolles Auftreten ist gefragt – nicht nur, aber vor allem von uns Jägern, so dass wir dem guten Ruf Namibias weiterhin gerecht werden können.

An gleicher Stelle haben wir im vergangenen Jahr den Wunsch und die Hoffnung ausgedrückt, dass die neutrale Öffentlichkeit in einen konstruktiven Dialog mit der Jägerschaft über Dinge eintritt, die uns allen am Herzen liegen: den Erhalt der wunderbaren Natur und der Wildtiere unseres Landes. Dieser Dialog hat vielfach stattgefunden und wir sind dankbar für das ehrliche Interesse und die Offenheit, die der NAPHA von vielerlei Seite entgegengebracht wurde. Unter dem Strich kann festgehalten werden, dass waidgerechte, legale Jagdausübung ein wichtiges Instrument sinnvollen Naturschutzes ist. Es wird auch in Zukunft Darstellungen geben, die ganz bewusst ein schiefes Licht auf die Jagdausübung werfen, es wird auch in Zukunft Verfehlungen und Fehlverhalten von Jägern geben. Das liegt in der Natur des Menschen, warum sollte es gerade unter der Jägerschaft anders sein. Man werfe einmal einen Blick auf mancherlei äußerst fragwürdiges Verhalten in den sogenannten Spitzen der Gesellschaft: unter Politikern, Sportlern und Kirchenvertretern ebenso wie unter der normalen Bevölkerung. Die Sache an sich jedoch, die Jagd, ist nicht nur unabdingbarer Bestandteil der Natur, sondern auch ein wichtiger Bestandteil praktischen Naturschutzes.

Es ist zutiefst befriedigend, ein ursprüngliches Leben zu führen; „vom Lande zu leben“. Dies mag in der Zufriedenheit ersichtlich werden, die der Bauer verspürt, der über sein Feld blickt und schließlich die Ernte einholt. Es besteht für den Angler eine tiefe Befriedigung nicht nur darin einen Fisch aus dem Wasser zu ziehen, sondern mehr noch, den Frieden eines stillen Gewässers zu genießen. Für den Jäger entspringt dem Erleben ursprünglicher Wildnis und Teil dieser zu sein, eine enorme Zufriedenheit. Ist dieses Gefühl unrecht? Bei allem gebotenen Respekt – wem steht das Urteil darüber zu, dass der Mensch nicht Teil eines natürlichen Systems sein darf, ihm nicht erlaubt sein sollte, wilde Beeren oder Pilze zu sammeln? Es ihm nicht zusteht, einen Fisch zu fangen oder ein Wildtier zu erlegen?

Ist es nicht vielmehr eine Frage gegenseitiger Toleranz, einen jeden selbst darüber entscheiden zu lassen, ob er an der Natur teilhaben möchte oder lieber ein naturentfremdetes Leben zu führen – selbstverständlich stets unter Beachtung grundsätzlichen Verständnisses einer umsichtigen Behandlung aller Lebewesen und unter der Voraussetzung, dass die Nachhaltigkeit stets gewährleistet ist. In diesem Zusammenhang muss beachtet werden, dass moderne westliche Lebensformen in ihrer Naturzerstörung, in ihrem Abgas-Ausstoß und der allgemeinen Umweltverschmutzung nicht nachhaltig sind.

Es besteht dringender Bedarf an Programmen, um der fortschreitenden Zerstörung natürlicher Lebensräume entgegenzuwirken. Nachhaltige Jagd ist ein solches.

Manch ein Nicht-Jäger hängt sich das Geweih eines Hirsches über das Garagentor. Das Gehörn eines Kudus oder einer Rappenantilope, ja das Fell eines Löwen, ziert manch eine Touristen Lodge. Sie tragen einen Hauch der Wildnis in unsere Behausungen. Ist dies falsch?Wir sollten tolerant und praktisch bleiben. Müssen diese zweifelsohne schönen Naturerzeugnisse in der Wildnis verrotten, nur weil einige Menschen eine ideologische Kampagne gegen eine althergebrachte natürliche menschliche Tätigkeit führen? Wo fängt dies an und wo hört es auf? Dürfen wir Mineralien oder bizarre Holz-Stückchen in unseren Wohnungen aufbewahren? Der Trophäenjäger ist ein hingebungsvoller „high- end“ Tourist, der bereit ist, in abgelegene Regionen zu reisen und unter widrigen Umständen zu jagen, ja sogar bereit ist mit leeren Händen heimzukehren. Diese Art Tourist mit hohem nanziellen „Input“ bei „geringem ökologischen Fußabdruck“ ist für den Schutz echter Wildnisgebiete unersetzlich.

Ist es nicht vielmehr eine Frage gegenseitiger Toleranz, einen jeden selbst darüber entscheiden zu lassen, ob er an der Natur teilhaben möchte oder lieber ein naturentfremdetes Leben zu führen – selbstverständlich stets unter Beachtung grundsätzlichen Verständnisses einer umsichtigen Behandlung aller Lebewesen und unter der Voraussetzung, dass die Nachhaltigkeit stets gewährleistet ist. In diesem Zusammenhang muss beachtet werden, dass moderne westliche Lebensformen in ihrer Naturzerstörung, in ihrem Abgas-Ausstoß und der allgemeinen Umweltverschmutzung nicht nachhaltig sind.

Es besteht dringender Bedarf an Programmen, um der fortschreitenden Zerstörung natürlicher Lebensräume entgegenzuwirken. Nachhaltige Jagd ist ein solches.

Irgendwann sollte man es gut sein lassen und – anstatt das Kind mit dem Badewasser auszuschütten – über ideologische Gräben hinweg gemeinsam an dem arbeiten, was wir hier nochmals hervorheben wollen: den Erhalt der wunderbaren afrikanischen Natur.

Die NAPHA ist wie stets weiterhin bemüht, die Jagdausübung in Namibia auf höchsten ethischen Grundsätzen zu erhalten und zu fördern und auf die strikte Einhaltung der gesetzlichen Maßgaben zu achten.

Den Jagdgästen, die unser schönes Land bereisen, möchten wir für den wichtigen Beitrag danken, den sie durch ihren Aktivurlaub in der Natur zum Erhalt des Wildes und dessen Lebensraumes leisten. Bitte jagen Sie stets mit NAPHA Mitgliedern, denn das erleichtert es im Zweifelsfall allen Beteiligten, die Jagdausübung in solcher Form durchzusetzen, dass wir unserem Anspruch des angewandten Naturschutzes gerecht werden können.

Dieser Artikel wurde erstmals in der 2017 Deutsch-Ausgabe von HUNTiNAMIBIA veröffentlicht.